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Umbau unserer Grundschule an der Bahnhofstraße und der Umzug in den Campus

 

 

Umbau unserer Grundschule an der Bahnhofstraße und der Umzug in den Campus

 

Nach einer wochenlangen Vorbereitungsphase war es nun soweit:

Kurz vor den Pfingstferien 20/21 zogen 16 Klassen der Jahrgangsstufen 1-4 in den Schulcampus an der Mitterfeldallee. Die Ganztagsklassen sowie zwei Regelklassen verblieben im Neubau der Schule an der Bahnhofstraße.

Aber auch innerhalb der Gebäude an der Bahnhofstraße wurde umgezogen, sodass insgesamt 21 Klassenzimmer und alle Fach-/Neben- und Lagerräume ausgeräumt und verpackt werden mussten. Hierbei kamen allerlei Überraschungen zum Vorschein, welche über Jahre und auch Jahrzehnte in Ecken vor sich hinschlummerten. So zum Beispiel handschriftliche Aufzeichnungen und Protokolle von Lehrerkonferenzen und Schulaktivitäten ab 1938!

So erfuhren wir, dass im Winter 1939 die Schule geschlossen wurde, da keine Kohle zum Anheizen mehr vorhanden war, oder dass im Sommer 1941 die Schülerinnen und Schüler unterrichtsfrei bekamen, da die Kartoffelkäfer aus den Äckern geklaubt werden mussten. So manches hat auch die Probleme des Hier und Jetzt wieder relativiert aber auch die Idee eines eigenen Schulmuseums ins Leben gerufen.

Insgesamt wurden 1080 Kartons von den Lehrerinnen und Lehrern gepackt, beschriftet, gestapelt, umgezogen und wieder ausgepackt. Vielen befiel hier und da auch ein wenig Wehmut, da – vor allem mit dem Räumen des Altbaus- auch eine Schulära zu Ende ging.

Aber jedes Ende bedeutet auch den Schritt in etwas Neues.

Der Einzug der 16 Klassen in den Schulcampus wurde begleitet mit Schulungen und Fortbildungen für die digitale Ausstattung der Klassenzimmer, welche sich auf einem sehr hohen Niveau befinden. Die Schülerinnen und Schüler, welche in den Campus umzogen lernten mit Hilfe einer Schulhausrally ihre neue Schule erst einmal kennen und zeigten sich von der Größe des Schulhauses mächtig beeindruckt.

Aber auch die sechs Klassen, welche im Neubau an der Bahnhofstraße verblieben, machten es sich wieder gemütlich. Durch die kleine Anzahl der Kinder und Lehrer entstand eine besondere Dynamik, welche wohl mit dem Wort „familiär“ am besten zu beschreiben ist.

Für die Schule an der Bahnhofstraße wurde ein stimmiges und durchdachtes pädagogisches Konzept entwickelt, auf welchem nun der geplante Umbau basiert.

„Das Kerngeschäft von Schule ist das Lernen“ und zeitgemäße Schulen ermöglichen unterschiedliche Wege, Orte und Perspektiven des Lernens. Damit werden die maßgeblichen Lernmethoden und Unterrichtsarrangements vielfältiger. Dieses weite Spektrum an Methoden und Lernkonzepten erfordert Räume, die einen unkomplizierten Wechsel zwischen Instruktion, Einzelarbeit, Gruppenarbeit und Präsentation von Lernergebnissen ermöglichen. Damit verändert sich auch das Grundmodul eines Schulgebäudes (Klassenzimmer und Fachräume) im Hinblick auf Größe, Gliederung und Ausstattung.

Mit der Ausbreitung des Ganztags werden Schulen zunehmend zu Lern- und Lebensorten. Zeitgemäße Schulbauten erlauben den aufwendigen Wechsel zwischen Orten und Phasen der Konzentration sowie der Regeneration. Daher benötigen sie neben den Lern- und Arbeitsbereichen ein differenziertes Angebot an Aufenthalts- und Erholungsbereichen. Lehrkräfte und multiprofessionelle Teams benötigen gut ausgestattete Teamarbeitsplätze und ein ausreichendes Set an Arbeits-, Besprechungs- und Erholungsräume. Dort, wo Ganztagsbildung in Kooperation mit außerschulischen Partnern stattfindet, entstehen entsprechende Raumbedarfe für die Integration anderer Bildungsträger.

Schulen der Zukunft müssen Einrichtungen sein, an denen sich alle ihre Akteure wohl fühlen und dieses Wohlfühlen resultiert aus funktionalen, sozialen und ästhetischen Qualitäten eines Schulgebäudes

Wesentliche Voraussetzung für ein gutes Schulgebäude ist also die architektonische Gesamtkonzeption, die ausgehend von einer pädagogischen Leitidee ein in sich schlüssiges Raumprogramm beinhaltet. Der Gestaltung sollen klaren Prinzipien folgen, die innerhalb und außerhalb des Gebäudes als auch bei der Einbindung in die Umgebung erkennbar sind

„Beim Umbau vorhandener Schulgebäude sollten solche Prinzipien ergänzt werden durch individuelle Detaillösungen, die auf spezifische Situationen des Ortes oder Besonderheiten des pädagogischen Konzeptes reagieren und den Gebrauchswert des Gebäudes im pädagogischen Alltag verbessern“ (Montag Stiftung)

Welchen gesellschaftlichen Stellenwert eine Gemeinde der schulischen Bildung und deren Akteurinnen und Akteuren zuschreibt zeigt sich in ihren Schulgebäuden. An ihrer inneren Organisation lässt sich ablesen, ob es eine grundsätzliche Offenheit für notwendige pädagogische Entwicklungen und unterschiedliche Lernkulturen gibt. An ihrer Ausstattung und Architektur zeigt sich die Bedeutung, die eine Gemeinschaft ihren Schulen zumisst. Daher ist es wichtig, dass Kommunen die notwendigen baulichen Investitionen systematisch und sehr gezielt im Sinne einer zeitgemäßen und zukunftsweisenden Pädagogik einsetzen.

Dass die Gemeinde Unterföhring dem Thema Bildung mit viel Wertschätzung begegnet sieht man bereits am Bau des Campus und auch an der Tatsache, dass wir uns eine eigene Schulberaterin – Frau Lehner – zur Seite holen konnten, welche mit viel Erfahrung und noch mehr Engagement gemeinsam mit uns ein wirklich tolles und von Praktikern aus gedachtes pädagogisches Konzept erstellt hat.

Dass der Schulbau für eine Kommune eine große Herausforderung darstellt hatte ich bereits erläutert: Neue pädagogische und organisatorische Anforderungen bedingen andere bauliche Lösungen als in der Vergangenheit: Unterrichtsformen werden vielfältiger und Lernprozesse individueller, die Digitalisierung verändert Zugänge und Inhalte, Inklusion wird zu einem weitreichenden Anspruch und die Ganztagsschule und die Kooperation mit externen Partnern wird zum Regelfall.

Darauf haben wir reagiert:

Für leistungsfähige Schulgebäude kommt das alte Modell der Klassenraum-Flur-Schule nicht mehr infrage. Dies bedeutet: vorhandene Schulgebäude müssen an neue pädagogische Anforderungen angepasst werden, aber auch den aktuellen technischen, energetischen und ökologischen Standards entsprechen. Leistungsfähige Bildungseinrichtungen sind zu einem zentralen Erfolgsfaktor in der Kommunal- und Regionalentwicklung geworden.

Die Schule der Zukunft ist ein Gebäude, das offen ist für künftige Entwicklungen. Gleichzeitig kann sie mit ihrer räumlichen Organisation und ihrer Gestaltung bereits wichtige Veränderungsimpulse für die heutige pädagogische Praxis setzen.

All die genannten Leitlinien wurden im zukunftsweisenden, pädagogischen Schulraumkonzept, welches die Schule gemeinsam mit der Schulberaterin Frau Andrea Lehner entwickelte, aufgenommen:

zeitgemäßes Lehren und Lernen in Lernbereichen mit Kommunikationszonen - eine bedarfsgerechte, flexible Ganztagsbildung - die pädagogischen Anforderungen an Schule durch Inklusion - Arbeits- und Verwaltungsräume für Schulleitung, Lehrkräfte und externes Personal, die den Erfordernissen moderner Schule angepasst sind - eine Schule, die zur Bewegung anregt - eine Schule mit viel Grün - die Nutzung von Synergien und Planung von Entwicklungsräumen

Auch der sich stets erhöhenden Schülerzahl wurde in diesem Konzept Rechnung getragen. So können neben den geplanten 16 Klassen noch zwei multifunktionale Räume zu weiteren Klassenzimmmern gewandelt werden, sobald die Notwendigkeit besteht.

Der Umbau wird voraussichtlich zum Schuljahr 2023/24 beendet sein, sodass dann ein Großteil der Klassen aus dem Campus in die „alte neue Schule“ zurückziehen kann. Die verbleibenden Klassen bilden dann in der Mitterfeldallee den Grundstock für eine eigenständige zweite Grundschule am Ort.

 

Claudia Denzinger, Rin

 

Weitere Informationen

Veröffentlichung

Di, 05. Oktober 2021

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