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Schulgeschichte

Schon rund drei Jahrhunderte vor Einführung der Allgemeinen Schulpflicht in Bayern am 23. Dezember 1802 durch den Modernisierer und Staatsreformer Graf Maximilian von Montgelas, der als Minister unter der Regentschaft König Max I. tätig war, wurden Unterföhringer Kinder in St. Emmeram (Oberföhring) von einem Freisinger Einsiedlermönch im Lesen, Rechnen und Schreiben unterrichtet. Dieser Unterricht war freiwillig, kostete Schulgeld und konnte nur von wenigen Heranwachsenden besucht werden.


Auch nach Einführung der Allgemeinen Schulpflicht und dem damit verbundenen Bau einer „richtigen“ Schule wurden die Unterföhringer Schülerinnen und Schüler vorerst weiter außerhalb ihres Heimatortes in Oberföhring unterrichtet. Erst im Jahre 1871 wurde die Errichtung einer eigenen Schule in Unterföhring beschlossen und in einer Statistik aus dem Jahre 1885 ist vermerkt, dass zu dem neuen, einstöckigen Schulgebäude an der Unterföhringer Kanalstraße (unweit des heutigen Bürgerhauses) zusätzlich ein Obst- und Gemüsegarten sowie eine Lehrerwohnung gehörten. 30 Jahre lang wurden die Kinder dort in einem einzigen Klassenverband unterwiesen.

Altes Schulhaus, Kanalstraße

Als diese Schule schließlich zu klein wurde, um die von Jahr zu Jahr wachsende Schülerzahl unterzubringen, entstand im Jahre 1905 am jetzigen Standort unserer Grundschule in der Bahnhofstraße ein neues, größeres Schulhaus mit Lehrerdienstwohnungen und Verwaltungsräumen für die Gemeinde. Darin wurden zuerst zwei Klassen (Unter- und Oberstufe) und ab dem Jahre 1913 drei Klassen (Unter-, Mittel- und Oberstufe) mit dazumal insgesamt 163 Schülerinnen und Schülern unterrichtet, die die Jahrgänge 1-7 umfassten. Nach einer Gebäudeerweiterung im Jahr 1937 kam ein Jahr später eine weitere, achte Jahrgangsstufe hinzu, so dass die Schülerzahl erstmals auf über 200 Kinder anstieg. Den Rekord dabei erreichte die Oberstufenklasse mit 72 Schülerinnen und Schülern (!). Auch nach dem 2. Weltkrieg, in den Jahren zwischen 1948 und 1951, mussten sich vorerst noch durchschnittlich 60 Kinder ein Klassenzimmer teilen. Die Gesamtschülerzahl der sechs Klassen belief sich zu dieser Zeit also auf rund 360 Kinder.

Altes Schulhaus, Bahnhofstraße, 1905

Nachdem auch die Schule an der Bahnhofstraße weitere eineinhalb Jahrzehnte später aus allen Nähten platzte und in die Jahre gekommen war, schlug 1963/64 die Geburtsstunde des sogenannten „Blauen Kastens“ - eine beliebte und populäre Bezeichnung, die sich für den damaligen zweistöckigen Neubau der Schule an der Bahnhofstraße einbürgerte und die bis heute treffend Rückschluss auf Farbe und Form des Altbauteils unseres gegenwärtigen Schulgebäudes gibt. Dem „Blauen Kasten“ angegliedert war die bereits 1958 errichtete Gemeindehalle, die neben dem Vereinssport und kulturellen Veranstaltungen seit ihrem Bestehen vorrangig dem Schulsport diente, ebenso wie der drei Jahre später hinzugekommene Sportplatz zwischen „Blauem Kasten“ und Gemeindehalle. Das neue Schulgebäude bot Platz für 12 Volksschulklassen, einen Handarbeitsraum, ein Lehrer- und Schulleiterzimmer sowie einen Lehrmittelraum. Wie im alten Schulhaus wurden noch bis 1975 einige der Räume auch von der Gemeindeverwaltung genutzt. In seiner ersten Blütezeit im Schuljahr 1974/75 beherbergte die Schule sage und schreibe 380 Schülerinnen und Schüler. Nach einer vorübergehenden Phase geburtenschwächerer Jahrgänge und sinkender Schülerzahlen stieß auch dieses Schulhaus trotz späterer Umbaumaßnahmen, damit einhergehender Aufstockung der Klassenzimmeranzahl auf 14 Räume und vollständiger Auflösung der (Teil-)Hauptschule an seine räumlichen Grenzen. Maßgebend dafür waren zum einen die stark anwachsende Einwohnerzahl Unterföhrings, zum anderen die familienfreundliche Politik einer prosperierenden Gemeinde im Speckgürtel Münchens.

Neues Schulhaus, „Blauer Kasten“, Bahnhofstraße, 1964/Zeichnung 1994

So wurde dem „Blauen Kasten“ im Jahre 1997 nach Abriss des benachbarten, alten, villenmäßig anmutenden Hortes in der Schulstraße mit der Einweihung des „Gelben Kastens“ (die offizielle Bezeichnung lautete „Pavillon“) ein zweiter, größerer Gebäudeteil in östlicher Richtung hinzugefügt. Seine hervorstechenden Merkmale sind neben der gelben Fassadengestaltung die Glasarchitektur und die einem griechisch-römischen Theater nachempfundene Aula, ein besonderer Herzenswunsch des damaligen Rektors, Gemeinderats und späteren Kulturbeauftragten Peter Settele. Letztere dient Schule und Gemeinde bis heute als Vortrags- und Versammlungsraum sowie als Auftrittsforum für regionale und überregionale Künstler, Musikschaffende und Theatergruppen. Mit dem realisierten Erweiterungsbau verfügte die Grundschule nunmehr über einen neuen Verwaltungstrakt samt Lehrerzimmer, Lehrerküche, Lehrmittelraum und Bibliothek, vier neue Klassenzimmer sowie mehrere flexible Gruppen- bzw. Fachräume für Musik, Religion, Computer, Lichtbildvorführungen, Lernwerkstatt und Jugendsozialarbeit, die je nach Bedarf belegt und eingerichtet wurden. Zudem erhielt die örtliche Blaskapelle einen eigenen Musikkeller mit separatem Eingang.

Neues Schulhaus, „Gelber Kasten“, Ecke Bahnhof-/Schulstraße, 1997

Glaubte man nun, mit der Schulhauserweiterung auf längere Sicht vor erneuten schulischen (Um-)Bau-maßnahmen verschont zu bleiben und die Grundschule maximal vierzügig weiterführen zu können, so belehrten einen die ab dem Schuljahr 2008/09 wieder unaufhaltsam steigende Schülerzahl und neue Anforderungen an die Schule bald eines Besseren, weshalb die damalige Schulleitung bereits 2010 die Notwendigkeit eines fünfzügigen Ausbaus der Schule sowie die anstehende Schaffung von Ganztagsangeboten für viele Kinder prognostizierte. Dies bedeutete in der Folge, Planungen für eine abermalige Erweiterung anzustellen oder aber gleich den Bau einer zweiten Grundschule ins Visier zu nehmen. Die Entscheidung fiel letztlich zugunsten ersterer Option, zumal auch, weil eine Renovierung der Gemeindehalle nicht länger auf sich warten lassen konnte. Man entschloss sich daher, die alte Halle abzureißen und etwas versetzt an gleicher Stelle einen Gebäudekomplex mit zwei neuen, übereinander liegenden Turnhallen zu errichten. Am 12.12.2012 um 12.12 Uhr erfolgte dafür bei strahlendem Sonnenschein und klirrender Kälte die Grundsteinlegung, bei der die Hauptakteure Bürgermeister Franz Schwarz und Rektorin Angelika Hillen eine metallene Zeitkapsel mit Unterschriften der gesamten damaligen Schülerschaft im Fundament einmauerten.

 

Zum „Blauen“ und „Gelben“ gesellte sich nun - sowohl von außen als auch von innen betrachtet - ein „Grauer Kasten“, der gerade zeitgerecht zum 50-jährigen Schuljubiläum fertiggestellt und zu Beginn des Schuljahrs 2014/15 seiner Nutzung übergeben wurde. Einen wesentlichen Zugewinn für die Schule bedeuteten dabei die fortan gleichsam zweifach zur Verfügung stehenden Sporthallen, die praktisch und modern eingerichteten sieben neuen Klassenzimmer mit Nebenräumen, ein technisch aufgewerteter Computerraum und der ab sofort verfügbare, großräumig angelegte Küchen- bzw. Mensabereich für die Mittagsbetreuung und den gebundenen Ganztag.

Neues Schulhaus, „Grauer Kasten“, Bahnhof-/Münchener Straße, 2014

Wie dringend diese neuerliche Baumaßnahme nötig geworden war, zeigten bald darauf die aktuellen Schülerzahlen. Erstmals durchbrachen diese im Schuljahr 2017/18 die Schallmauer von 500 und erreichten mit genau 526 Kindern einen bis dahin nie zuvor dagewesenen Höchststand. Die Kommunalpolitik war zum wiederholten Male auf den Plan gerufen und gab zügig den Weg frei für den Bau einer zweiten Unterföhringer Grundschule. Wie heißt es schließlich so schön in einem Grimm’schen Märchen: „Aller guten Dinge sind drei!“ … und die waren in den langen Jahren von 1964 bis 2014 zur Genüge auf dem Gelände an der Bahnhofstraße verwirklicht worden. Da scheint es nur konsequent, die bestehende Bausubstanz künftig nicht mehr auszuweiten, sondern stattdessen zu erhalten, zu erneuern und zu verbessern. In solch bewährtem Dreiklang mögen auch weiter die inneren Werte unserer Schule zum Tragen kommen, wie sie ihre Pädagogik seit der Gründung prägen und wie sie zahlreiche Dokumente aus der Schulchronik belegen. Der Schweizer Pädagoge Johann Heinrich Pestalozzi nannte dies einst ganzheitliches Lernen, sprich Lernen mit Kopf, Herz und Hand.

 

Rudolf Griesbeck, StR GS


Schülerzahlen 1964-2020

Die Schulleiter und ihre Stellvertreter seit 1902

 

  Schulleiter Stellvertreter
bis 1902 Oberlehrer Wendlinger  
1902 - 1913 Oberlehrer Anton Reindl  
1913 - 1923 Oberlehrer Hans Widmann  
1923 - 1931 Hauptlehrer Franz Seitz  
1931 - 1938 Oberlehrer Karl Stark  
1939 - 1945 Oberlehrer Johann Engert  
1946 - 1948 Hauptlehrerin Josefa Memminger  
1948 - 1962 Rektor Georg Hofmann Hauptlehrerin Josefa Memminger (bis 1955)
    Oberlehrer Franz Dörfler (bis 1957)
    Oberlehrerin Anna Meinhardt (bis 1963)
1963 - 1965 Rektor Franz Galle Oberlehrerin Barbara Schönberger (ab 1965)
1965 - 1981 Rektor Franz Fischer Oberlehrerin Barbara Schönberger (bis 1974)
    Konrektor Hermann Englert (bis 1976)
    Konrektor Peter Settele (ab 1978)
1981 - 2000 Rektor Peter Settele Konrektorin Anna-Brigitta Drexl (bis 1985)
    Konrektorin Eva Meinck (bis 1988)
    Konrektorin Claudia Rimmelspacher (bis 2000)
    Konrektorin Lieselotte Merkele (ab 2000)
2001 - 2016 Rektorin Angelika Hillen Konrektorin Lieselotte Merkele (bis 2011)
    Konrektorin Karena Schaffer (bis 2017)
2017 - 2019 Rektorin Andrea Hofmann Konrektorin Anita Stanglmayr (bis 2018)
    Konrektorin Claudia Bichlmann (bis 2019)
seit 2019 Rektorin Claudia Denzinger Konrektorin Nina Lokare (ab 2019)