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Gedanken der Schulleitung

Was macht eine Schule aus?

 

Viele unterschiedliche Menschen haben zur Geschichte und zum Erfolg unserer Schule beigetragen. Durch Ihre Ideen, Ihre Kreativität, Ihren Gestaltungswillen, Ihre Energie, Ihre Präsenz und Ihre Persönlichkeit haben Sie die Schule in ihrem Fundament beeinflusst. Und Sie tun es noch. Und dafür danke ich den ehemaligen Schulleitern und Konrektoren, sowie den ehemaligen und heutigen Schülern und Kollegen, Eltern und anderen Unterstützern sehr herzlich. Sie alle haben daran mitgewirkt, das zu entwickeln, was wir heute als unsere Identität betrachten. Sie alle waren oder sind Architekten eines Hauses, von dem ich sage, es ist ein Haus mit Charakter, ein Haus, das einen sehr eigenen, individuellen Charakter trägt, in Architektur, Stil und Atmosphäre.

 

Üblicherweise wird so ein solides architektonisches Konstrukt definiert, das aus der Weisheit des Alters und seiner Erfahrungen heraus Bewährtes pflegt und Traditionen aufrechthält, denn Charakter – und das wissen wir aus Pädagogik und Psychologie nur zu gut – ist nicht per se gegeben, sondern entfaltet sich durch das Wachsen an und dem Bestehen von Aufgaben und Anforderungen.

 

Der Charme der Schule und seine Attraktivität entfalten sich vielleicht nicht auf den ersten Blick. Diejenigen aber, die eine Zeit in diesem Haus verbracht haben, die Gelegenheit hatten, es von innen zu leben und zu erleben, sprechen mit Wärme und Stolz davon; sind gern dort und denken gern daran zurück. Nun, wer unsere Schule zum ersten Mal sieht könnte vielleicht eine gewisse Enttäuschung spüren, wenn er – die Jahreszahl des Erstbaus im Hinterkopf - romantisch an ein altes Schulhaus mit Satteldach und Geranien am Fenster denkt, und sich dann mit dem ‚modernen’ Gebäude im späten Bauhaus-Stil konfrontiert sieht. Eben so ganz schnörkellos. Es waren schließlich die 60er, die uns das erste eigene Haus bescherten. Das war die beginnende Moderne! Und doch erweist sich das Haus jetzt nun schon im 6. Jahrzehnt als verlässlich, beständig und überdauernd. Anpassungsfähig und flexibel ist es mitgewachsen.

 

Aber Beständigkeit und Bestand allein sind natürlich noch kein Beweis für Qualität, und so gehen die Ansprüche an ein Schulhaus mit Charakter darüber.

 

Ja, Schulen haben es heute häufig schwer, den vielen Ansprüchen gerecht zu werden, aber sie wachsen auch mit und an den Widerständen, die sich ihnen in den Weg stellen. Hürden sind eine Chance, neue Grenzen auszuloten, am Limit zu arbeiten, und damit Charakter und Persönlichkeit zu festigen. So entsteht Qualität. Sie entsteht aber auch vor allem durch das, was unsere Gemeinschaft ausmacht. Eine Gemeinschaft, in der die Humanitas, das Menschliche und Mitmenschliche im Vordergrund steht. Das Füreinanderdasein, das Sich-Kümmern und die Fürsorge im Sinne der Anerkennung eines jeden Einzelnen. Es ist aber auch die Verbundenheit mit der Schule, das Extra-Engagement für das Gelingen des Ganzen, das diese Gemeinschaft kennzeichnet und diese Schule ausmacht.

 

Dieses Haus ist alt und modern, kein bisschen müde, sondern quicklebendig und aktiv. Ein Haus als Synonym für Geborgenheit, Heimat und Identität. Innen und Außen, Gebäude, Ambiente und Mensch. Es ist ein Haus,  das seinen Bewohnern Wirgefühl und Identität ermöglicht. Ein Haus, in dem man ein vorübergehendes Zuhause findet und in das man hoffentlich in weiteren 60 Jahren – gedanklich oder konkret – auch gern zurückkehrt.

 

Claudia Denzinger, Rektorin